CD´s rippen - in mp3 kodieren - brennen
 
Wichtigste Befehle zusammengefasst

Rohlings-ID auslesen (im Brenner!)
# dvd+rw-mediainfo /dev/hdc

wav in mp3 konvertieren
# lame --preset cbr 256 Datei.wav Datei.mp3
ganze Ordner:
# for i in *.wav; do lame --preset cbr 256 "$i" "`basename "$i" .wav`".mp3; done

mp3 in wav dekodieren
# lame --decode Datei.mp3 Datei.wav
ganze Ordner:
# for i in *.mp3; do lame --decode "$i" "`basename "$i" .mp3`".wav; done

mp3s mit ID3-Tags
# lame --preset cbr 256 --tn "<Tracknummer>" --ta "<Artist>" --tt "<Titel>" --tl "<Album>" --add-id3v2 Datei.wav Datei.mp3
ganze Ordner:
# for i in *.wav; do lame --preset cbr 256 --tn "`ls "$i" | cut -d- -f1`" --ta "`ls "$i" | cut -d- -f2`" --tt "`ls "$i" | cut -d- -f3 | sed "s/.wav//"`" --tl "<Album>" --add-id3v2 "$i" "`basename "$i" .wav`".mp3; done

 

Vorwort

Ob nun das kopieren (das sogenannte "rippen") illegal ist oder nicht, da scheiden sich die Geister. Auf der einen Seite wird behauptet, daß es ein Recht auf eine private Kopie gibt, auf der anderen Seite steht ja auf fast jedem Booklet drauf (und wird bei DVD´s auch schön im Vorspann drauf hingewiesen), daß es nicht gestattet ist, Kopien des Mediums herzustellen, ob nun zum privaten Gebrauch oder nicht. Die einzige Regelung die in der Beziehung eindeutig ist, bezieht sich auf einen Kopierschutz. Nach aktueller Rechtslage in Deutschland ist es verboten kopien eines Datenträgers zu erstellen, wenn dabei ein Kopierschutz außer Kraft gesetzt werden muß. Ich für meinen Teil meine in einer Video-Zeitschrift mal gelesen zu haben, daß es ein Recht auf eine Privatkopie, ob DVD oder CD, nie gab und auch vermutlich nie geben wird, jedoch wird es stillschweigend geduldet, da es A nicht nachvollziehbar ist, da man ja nicht jeden der Millionen Haushalte in Deutschland und die Rechner darin überwachen könnte (wäre ja schlimmer als George Orwells 1984) und B ist es im Falle der CD´s sowieso eine etwas unsinnige Grauzone, denn wie bitteschön sollte ich meinen mp3 Player überhaupt füttern? Etwa in dem ich sämtliche bereits gekauften CD´s die ich im Regal stehen habe, nochmal bei einer mp3-Download Seite kaufe? In diesem Sinne würde ein ganzer Industrie-Zweig der munter mp3-Player produziert ziemlich unsinnig werden.....
Ich sag das jetzt hier nur so, damit jedem ein wenig klar ist, was er tut. Wie weit jemand geht, muß jeder für sich selbst entscheiden, das ist ganz allein eure Sache. Und wer es genau wissen will, ich gebe hier keine Anleitung für illegale Aktivitäten, denn was ihr mit der Anleitung rippt, bleibt ja ganz euch überlassen und ich für meinen Teil überspiele damit nur meine selbstgeschriebenen Songs, die ich mal auf eine CD verewigt habe und jetzt wieder auf dem Rechner haben will.... ;-)
Doch zuvor gibt es leider noch ein leidiges Thema: Rohlinge und ihre Tücken...


Rohlinge und ihre Tücken

Leider ist es in der Welt der CD´s und DVD´s so, daß nicht jeder Brenner mit jedem Rohling zusammen arbeiten will. Gerade im Bereich der Rohlinge unterscheidet sich die Qualität manchmal immens und was das Ganze noch zusätzlich erschwert -und das in nicht geringem Maße- ist die Tatsache, daß man nicht immer das bekommt, was drauf steht. Wenn man heutzutage zwei, von außen optisch identische Spindeln von z.B. TDK oder Philips kauft, kann es passieren, daß die eine Spindel einwandfrei funktioniert, während die Andere -obwohl rein äußerlich identisch- schwerwiegende Probleme macht bis hin zum Datenverlust. Der Grund ist, daß die CD/DVD-Hersteller nicht immer komplett selbst produzieren (wenn sie das denn überhaupt tun, im Falle von Philips steht nur der Name drauf, aber die Rohlinge kommen von Fremd-Firmen), sondern manchmal auch von anderen Firmen hinzu kaufen und nur ihr Logo auf den Rohling drucken. Das heißt, man kann z.B. 2 DVD´s von TDK haben die rein optisch identisch aussehen, aber die Eine wurde z.B. in Taiwan gefertigt, während die Andere in Indien hergestellt wurde. Herausfinden kann man das nur mit Hilfe der sogenannten Rohlings-ID, die in den gespeicherten Eckdaten des Rohlings zu finden ist. Leider aber nur in diesen Daten - auf der Verpackung steht da in der Regel kein Sterbenswörtchen und auch nicht auf dem Rohling selbst. Man kann sie nur mit Hilfe geeigneter Software auslesen. Und jetzt mal ne ganz dumme Frage an die Hersteller: Wenn ich festgestellt habe, daß mein Brenner mit dem Rohling X gefertigt in der Fabrik Y zusammen arbeitet, wie bitteschön kann ich herausfinden, ohne das ich die Packung öffne, ob die Rohlinge aus der Firma Y sind und nicht aus der Firma Z? Wie man sieht, wird Rohlings-Kauf zur Glückssache....

Rohlings-ID auslesen

Um Informationen rund um den Brenner oder die Hersteller-ID des Rohlings auszulesen, gibt es das Paket dvd+rw-tools. Mit Hilfe des Befehls
# dvd+rw-mediainfo /dev/hdc
kann man sich die Informationen anzeigen lassen. Natürlich ist /dev/hdc durch die Angabe des enstprechenden Laufwerks zu ersetzen. Mit Hilfe von Rohlings-ID-Listen im Internet, kann man dann die Hersteller-Firma bestimmen.

CD/DVD Rohlinge testen

Um CD/DVD´s auf Brennfehler und/oder Lesefehler zu testen, gibt es das Programm DVDisaster. Ein einfacher Aufruf von
# dvdisaster -d /dev/hdc -s
scannt dabei nach den Fehlern.
-d = (device), angabe des Laufwerks, hier /dev/hdc
-s = (scan) suche nach Fehlern.


CD´s rippen

Das Kommandozeilen-Tool um ganz simpel CD´s auszulesen lautet cdparanoia, welches ähnlich wie EAC (Exact Audio Copy) jeden Sektor mehrfach ausliest um die CD bestmöglichst zu speichern und Lesefehler zu vermeiden. Ein simpler Befehl wie
# cdparanoia -B
liest die gesamte CD aus und speichert die Tracks als wav im momentanen Verzeichnis.

ripperx

Besser ist jedoch ein grafisches Frontend für cdparanoia, wie ripperx, welches zusätzliche Möglichkeiten bietet, wie z.B. die sofortige Konvertierung der wav´s in mp3´s mittels lame oder die Benennung der Tracks mittels einer CD-Datenbank im Internet oder das hinzufügen von ID3-Tags.


lame - wav in mp3 konvertieren oder umgekehrt

Möchte man alles "von Hand" machen, kann man nach dem auslesen der Tracks und speichern in ein wav-Format, sämtliche wav´s mittels lame in mp3´s konvertieren. Ein simpler Aufruf wie
# lame Datei.wav Datei.mp3
konvertiert eine Datei -> allerdings mit den Standard Einstellungen wie variable Bitrate. Besser ist daher
# lame --preset cbr 256 Datei.wav Datei.mp3
Encodiert mit konstanter Bitrate und 256 Kbit/sec, also CD-Qualität.

Möchte man einen ganzen Ordner enkodieren, hilft
# ls | sed 's/.\{4\}$//' | xargs -I dummy lame --preset cbr 256 dummy.wav dummy.mp3
mittels ls listet man die Dateien im Verzeichnis auf, kürzt anschließend die letzten
4 Zeichen mit sed weg (die Endung .wav) und übergibt xargs die Zeichenkette, welches selbige an lame weiterreicht.
Einziger Nachteil: Im Verzeichnis dürfen sich nur wav-Dateien befinden. Es gibt noch eine bessere Möglichkeit:
# for i in *.wav; do lame --preset cbr 256 "$i" "`basename "$i" .wav`".mp3; done
durch die for-Schleife werden sämtliche Dateien mit der Endung .wav im Verzeichnis an lame weitergereicht. Mittels des Befehls basename wird die Endung wav entfernt und durch mp3 ersetzt. Damit der Befehl basename ausgeführt werden kann, muß er in Apostrophe geführt werden (das ist der kleine Schrägstrich links neben BACKSPACE, den man mittels der SHIFT-Taste erreicht).

Zurück von mp3 in wav gehts natürlich auch:
# lame --decode Datei.mp3 Datei.wav
oder Ordnerweise:
# for i in *.mp3; do lame --decode "$i" "`basename "$i" .mp3`".wav; done

ID3-Tags

Möchte man die sogenannten ID3-Tags, also Informationen über den Künstler, den Titel oder das Album im zu erstellenden mp3-File haben, kann man die enstprechenden Optionen bei der Umwandlung mitangeben.
# lame --preset cbr 256 --tn "01" --ta "Anna Loos" --tt "My Truth" --add-id3v2 Datei.wav Datei.mp3
dabei bedeutet
--tn = <Tracknummer>
--ta = <Artist>
--tt = <Titel>
-- tl = <Album>
--add-id3v2 =
schreibt nicht nur Vers1-Tags, sondern auch Vers2.
Für ganze Ordner kann man die ID3-Tags auch angeben. Dann wird der Befehl allerdings etwas länger:
# for i in *.wav; do lame --preset cbr 256 --tn "`ls "$i" | cut -d- -f1`" --ta "`ls "$i" | cut -d- -f2`" --tt "`ls "$i" | cut -d- -f3`" --tl "<Album>" --add-id3v2 "$i" "`basename "$i" .wav`".mp3; done
Dabei bedient man sich einer kleinen Pipe, damit man aus den Dateinamen die benötigten Informationen für die ID3-Tags extrahieren kann. Die Dateinamen müssen bei diesem Befehl in folgendem Format vorliegen:
<Tracknummer>-<Artist>-<Titel>, z.B. 01-Anna Loos-My Truth.wav
Als Trennung dient das Minus-Zeichen und mittels des in Apostrophe integrierten Befehls `ls "$i" | cut -d- -f1` werden die Dateinamen aufgelistet und die benötigten Informationen mit cut herausgeschnitten, damit sie an die ID3-Tag-Option von Lame übergeben werden können. Im Falle des Titels wird natürlich noch zusätzlich die Endung .wav abgeschnitten. Damit das funktioniert, muß die Endung allerdings in Kleinbuchstaben vorhanden sein.

Kid3

Möchte man grafisch die ID3-Tags bearbeiten, kann man Kid3, das ID3-Tag-Bearbeitungsprogramm von KDE verwenden.

USB-Spieler und die Abspielreihenfolge

Manche USB-Spieler nehmen für die Abspielreihenfolge der Titel die Numerierung (falls vorhanden) des Dateinamens, andere wieder die Titelangabe in den ID3-Tags und wieder Andere ganz simpel die Reihenfolge, in der die Titel auf den Stick gespeichert wurden. Im letzteren Fall muß man überprüfen, ob die Titel ihrer Numerierung entsprechend richtig gespeichert wurden. Ist dies nicht der Fall, kann man mit Hilfe einer Pipe die Titel auf jeden Fall in der richtigen Reihenfolge speichern lassen:
# ls | sort | xargs -I dummy cp -iv dummy /Verzeichnis/
ls = listet die Verzeichniseinträge auf
sort = sortiert die Einträge
xargs = übergibt mit der Variablen dummy die Einträge an cp (Option -I ist ein großes i)