Für einen Neustart oder zum runterfahren des Systems, gibt es auf der
Konsole den Befehl shutdown.
shutdown
= fährt das System "sauber" herunter
Syntax= shutdown
[option] time [warning message]
Optionen:
ganz ohne Optionen wie heruntergefahren werden soll, fährt
shutdown in den Runlevel 1
-k fährt nicht wirklich herunter, sondern sendet nur
eine
Warnungs-Mitteilung an alle
-r Reboot (Neustart) nach dem herunterfahren
-h (halt)=schaltet den Rechner ab
-f verhindert fsck bei einem Neustart
-F initiert fsck bei einem Neustart
-c (Cancel) unterbricht einen laufenden shutdown
Das time Argument
kann verschiedene Formate haben:
- ein Absolutes im Format hh:mm (Stunden und Minuten einer Uhrzeit)
- im Format +m (m ist die Zahl an Minuten die shutdown
wartet bis zum herunterfahren)
- das Wort now. now ist ein Alias für +0.
Beispiele:
# shutdown +5 "System wird in den Runlevel 1 versetzt"
Fährt
das System nach 5 Minuten herunter in den Runlevel 1 und schickt
einen Mitteilungstext an alle anderen angemeldeten Benutzer an den
Konsolen.
# shutdown -r now
Macht einen Reboot sofort ohne Mitteilungstext.
# shutdown -h now "Goodbye"
sendet die Mitteilung "Goodbye", fährt danach den
PC sofort runter und schaltet ihn ab.
Shutdown als normaler
User
Da Linux ein Multi-User
System ist, also darauf ausgelegt, daß mehrere Benutzer an
ein und demselben System arbeiten können, hat nur root die
Rechte für den shutdown-Befehl. Sonst könnte ja jeder
den PC herunterfahren und somit die Arbeit der Anderen beeinträchtigen.
Was in großen Firmen sinnvoll ist, stört am heimischen
Desktop-PC manchmal ganz gewaltig. Zum Beispiel wenn man auf der
Konsole mittels ffmpeg einen Film umwandelt und möchte, daß
der PC nach der stundenlangen Umwandlung von selbst herunter fährt.
Um einem normalen User das Runterfahren zu erlauben, gibt es mehrere
Möglichkeiten. Ich beschreibe hier lediglich 3:
- Man setzt das SUID-Bit
mittels
# chmod +s /sbin/shutdown
Mit Hilfe dieses Bits werden Programme mit root-Rechten ausgeführt,
somit kann jeder den shutdown-Befehl ausführen.
- Man legt die Datei
/etc/shutdown.allow an und schreibt den Namen des Users
in die Datei (pro Zeile ein Name, maximal 32). Dadurch kann ein
normaler User mittels der Option -a den Rechner herunterfahren:
# /sbin/shutdown -a -r now
Leider hat diese Option unter Debian nicht funktioniert. Es scheint
sich um einen Bug in shutdown zu handeln.
- Man editiert die Datei
/etc/sudoers mit dem Hilfswerkzeug visudo und trägt
folgende Zeile ein:
udo ALL=NOPASSWD: /sbin/shutdown
nun kann der User udo ohne Paßwortangabe mittels
# sudo shutdown -h now
den Rechner runterfahren. (siehe das Kapitel "Grundlagen"
und den Eintrag sudo)
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