Vorwort zur Installation des Bootloaders GRUB |
GRUB ist der Grand Unified Bootloader. Wozu einen Bootloader? Hat man nur ein System könnte man eigentlich auf einen Bootloader verzichten. Viele jedoch, die von Windows auf Linux umsteigen behagt es nicht, ihr bisher vertrautes System über Nacht komplett umzustellen und wieder von vorne ein Neues System zu lernen. Die Lösung ist einfach zwei Systeme - windows und linux - nebeneinander zu installieren und mit Hilfe eines Bootloaders dann beim PC Start eines von beiden auszuwählen und abzustarten. Es gibt zwar noch LILO unter Linux, den Linux Loader, da jedoch GRUB einige Vorteile bietet und von den meisten Distributionen favorisiert wird, werde ich hier nur ihn behandeln. Anscheinend ist grub auch nicht ganz Perfekt (oder habe ich doch was falsch gemacht?), da ich es schon zweimal geschafft habe durch die Installation des grub-Bootloaders -egal ob gfx oder normal- die Partitionstabelle zu zerschießen. In einem Fall wollte mein Dualboot Windows nicht mehr starten und ich mußte mit der Wiederherstellungs-Konsole auf der Windows-CD den MBR (Master Boot Record) wieder reparieren. Komischerweise ging bei einer zweiten Installation nach der Reparatur alles glatt. In einem anderem Fall, wurde die Partitionstabelle so beschädigt, daß eine erweiterte Windows-Partition mit einem NTFS-Dateisystem nicht mehr ansprechbar war. Zum Glück legen NTFS-Festplatten vom MBR eine Kopie an und mit dem entsprechenden Werkzeug, konnte ich die MBR-Kopie wieder zurück spielen, so daß keinerlei Daten verloren gingen. Der MBR liegt ganz am Anfang der Festplatte und enthält neben einem optionalen Bootloader die sogenannte TOC (Table of Contents), also die Inhaltsangabe der Festplatte, also wie und wo welche Partition anfängt und wie groß sie ist. Wird diese beschädigt, kann es sein, daß ganze Partitionen verschwinden. Damit sind aber die Daten nicht gelöscht, da diese ja immer noch vorhanden sind. Lediglich die Inhaltsangabe der Festplatte ist gelöscht. Hat man von ihr noch eine Kopie, kann man die Inhaltsangabe wieder herstellen und somit auf sämtliche Daten wieder zugreifen. Wegen dieser
Erfahrungen mit GRUB sage ich es hier in aller Deutlichkeit: Wer aber
auf Nummer sicher gehen will, kann mittels dd eine Bitgenaue
Kopie des Bootloaders vor der Installation von GRUB anlegen. Da
das dabei entstehende Image gerade mal 512 Kilobytes groß
ist, paßt dieses sogar auf eine Diskette! Für
eine Kopie auf einer anderen Festplatte (Achtung! Auf diesselbe
Festplatte auf die Grub installiert wird macht so eine Kopie natürlich
keinen Sinn, da im Falle von Datenverlust auf der Platte ja auch
die kopierten Daten weg sind) hilft statt der Angabe des Disketten-Devices
ein Verzeichnis und ein Dateiname: Möchte
man nun den MBR wieder herstellen, muß man eine Linux-Live-CD
wie z.B. Knoppix abstarten und kann dann mit folgenden Befehlen
die Kopie zurück spielen. Wie man sieht, genügt es lediglich das Input-File und das Output-File zu vertauschen. Natürlich ist vorsicht geboten mit einer Bootsektor-Kopie, da diese ja auch die Inhaltsangabe (das beinhaltet auch die Größenangabe) der Festplatte enthält. Man sollte daher immer explizit darauf achten, die Kopie nur auf die Platte zurück zu spielen, von der sie stammt! Wird die Kopie auf eine andere Platte angewandt als die von der sie stammt, stimmen sämtliche Partitionierungsangaben nicht mehr, was dann ziemlich wahrscheinlich auch zu Datenverlust führt. |
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