USB-Surf-Stick unter Debian lenny einrichten | |
Einen Surf-Stick unter Linux in Betrieb zu nehmen ist dank des Pakets usb_modeswitch heutzutage kein Problem mehr. Das Paket wird benötigt, da Surf-Sticks eigentlich aus zwei Geräten bestehen. Einem Wechsellaufwerk und einem Modem. Das Wechsellaufwerk wird benötigt um die Windows-Treiber nach dem ersten Einstecken bereit zu stellen. Nach der automatischen Installation der Treiber unter Windows wird der Surf-Stick automatisch in den Modem-Betrieb geschaltet und ist bereit, sich mit dem Provider zu verbinden. Da besagte Windows-Treiber natürlich nicht unter Linux funktionieren, muß der Surf-Stick mittels der Software usb_modeswitch in den Modem-Betrieb geschaltet werden. Danach kann man mittels eines ppp-Dialers wie z.B. wvdial eine Verbindung ins Internet aufbauen.
Unter Debian squeeze gibt es die beiden benötigten Pakete usb-modeswitch und usb-modeswitch-data als fertige Debian Pakete in den Repositorys. Unter Debian lenny leider nicht. Die entsprechenden Quell-Pakete findet man unter
Nachdem man die Quellen von usb-modeswitch (das Hauptprogramm) und usb-modeswitch-data (die Daten über die Surf-Sticks) in jeweils eigene Ordner entpackt hat, kann man sie mit
Da unser "Modem" nun funktioniert, müssen wir lediglich noch die Einwahl-Software konfigurieren. Theoretisch kann man dafür jeden ppp-Dialer nehmen, jedoch haben einige Probleme mit USB-Surf-Sticks. Als sehr zuverlässig hat sich wvdial herausgestellt. Natürlich muß man wvdial vorher installieren:
Wie man sieht, ist die Konfigurations-Datei in verschiedene Abschnitte aufgeteilt:
Um die PIN zu übermitteln ruft man mittels des Befehls wvdial und den Zusatz pin den Abschnitt [Dialer pin] auf:
Knopf1: sudo wvdial pin Da wir die Prozessnummer von wvdial nicht wissen, benötigen wir den Befehl killall, welcher einfach jeden Prozess (natürlich sollte es nur einer sein) von wvdial beendet. Noch komfortabler wird das Ganze wenn man sieht, ob man verbunden ist oder nicht. Das ermöglicht der Netzwerkmonitor KNemo (siehe Artikel KNemo), welchen man so konfigurieren kann, daß er zwei kleine Monitore anzeigt sobald eine Verbindung besteht. |
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Noch ein Tip für vodafone-Surfsticks, bzw. solche, die das Vodafone-Netz nutzen: Die meisten Surf-Sticks benutzen für die Datenübertragung einen Proxy. Ein Proxy ist ein zwischen die Datenübertragung geschalteter Computer, der die Anfragen weiterleitet. Im Falle der Surf-Sticks hat der Proxy die Aufgabe den Quellcode zu manipulieren. Ja, genau, ihr habt richtig gelesen! Die Seite kommt nicht genau so an, wie ihr sie auf dem Webserver hinterlegt habt. Sämtliche JPG-Bilder werden gegen verkleinerte oder höher komprimierte Varianten ausgetauscht, was man im Quellcode an den veränderten Links erkennt (in der Regel fängt der Pfad z.B. mit http://1.1.1.2/ an). Und es kommt noch dicker: Stellenweise wird sogar der CSS-Code verändert oder Javascript-Code eingefügt (Eigentlich kennt man das Einfügen von Javascript-Code nur von Viren her...). Das alles wird gemacht um den Traffic gering zu halten und damit die Geschwindigkeit beim Seitenaufbau zu erhöhen - zumindest behaupten das die Provider. Während mir für den Grund das erste Vorgehen noch einleuchtet, verstehe ich nicht das Verändern von CSS-Dateien, denn dadurch wird der Code eigentlich nicht schlanker. Mitunter kann diese "Datenkomprimierung" aber fatale Nebeneffekte haben, daß z.B. swf-Dateien nicht korrekt abgespielt werden (war bei mir der Fall) oder die Seite von den Abmaßen her ganz anders dargestellt wird. Möchte man ohne Komprimierung und somit auch ohne Manipulation der Daten surfen, kann man bei Vodafone die APN austauschen. Anstatt web.vodafone.de gibt man als APN volume.d2gprs.de an und die Seiten werden korrekt dargestellt. |
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