Pic: Filmstreifen
 
Trickfilmtechnik

Auflösung: 512x288

Seitenverhältnis: 16:9

Format: MP4

Größe: 1,5 MB

Framerate: 25 fps

Länge: 8 sec

 

Mit dem Begriff Trickfilm meint man im allgemeinen Zeichentrickfilme, wie z.B. Cartoons, aber auch mittels der Einzelbildaufnahme erstellte Puppenfilme, oder Knetmasse-Männchen. Natürlich kann man mit dem Begriff jede Szene eines Films beschreiben, in der mit welchen Mitteln auch immer getrickst wird, aber in erster Linie meint man eben das Erzeugen einer Bewegung oder auch das Animieren von Objekten mittels einer Einzelbildaufnahme. Einer der bekanntesten Trickfilme ist z.B. Chicken Run. Das Prinzip ist immer gleich und dürfte den meisten vertraut sein.
Bewegungen in einer Szene werden Bild für Bild aufgenommen und aneinander gereiht. Im Falle von Zeichentrickfilmen mittels hunderten oder tausenden von Zeichnungen. Jeder kennt sicher das sogenannte Daumenkino, bei dem ein kleiner Block unzählige Zeichnungen enthält. Will man den Arm einer Figur bewegen, muß man beim Zeichentrick dutzende von Einzelzeichnungen anfertigen, bei denen der Arm mit jeder folgenden Zeichnung ein bischen weiter gezeichnet wird. Nimmt man die Zeichnungen mit einer Kamera hintereinander Bild für Bild auf, so entsteht später beim Abspielen der Eindruck einer Bewegung.

Mir geht es hier aber nicht um den Zeichentrickfilm, sondern um die Animation von Objekten, wie z.B. Puppen oder Figuren. Auch bezeichnet mit Bild für Bild-Aufnahme oder Stop-Motion-Technik. Wie gesagt, das Prinzip ist einfach. Die Ausführung je nach verwendetem Material umso schwieriger! Nimmt man z.B. wie ich Figuren die eine miserable Standfestigkeit besitzen, kann es schon ziemlich schwierig werden einen einzelnen Arm zu bewegen, ohne daß die Figur umfällt. Außerdem muß man aufpassen, daß man den Standplatz der Figur nicht verschiebt, da sonst eine unnatürliche Wanderung über den Boden stattfindet. Da meine Beispielfilm-Figuren zudem noch stark eingeschränkte Bewegungsfreiheit besitzen, mußte ich Prinzessin Leia auch noch an Drähte binden, damit sie überhaupt in der Lage war einen einzigen Schritt zu tun.
Die Vorgehensweise ist dabei wie folgt: Man stellt die Kamera auf ein Stativ und schließt sie direkt an den PC an. Adobe Premiere besitzt eine Bild für Bild-Aufnahme und ist damit in der Lage einzelne Bilder zu einem gesamten Film aneinander zu reihen. Nun positioniert man die Figuren. Dann macht man ein Bild und bewegt einen Teil der Figur ein bischen. Dann wieder ein Bild und wieder eine kleine Bewegung, usw...

Hier wird schnell klar, daß das Erstellen eines Trickfilms keine leichte Sache ist, sondern im Gegenteil recht anstrengend und arbeitsaufwendig werden kann. Ein kleiner Fehler und die Aufnahme ist im Eimer und muß wiederholt werden. Jedoch ist der Aha!-Effekt den man damit erziehlt, absolut die Mühe wert. Hinzu kommt noch ein wenig Arbeit bei der Nachbearbeitung, denn bei der Einzelbildaufnahme hat man lediglich das Bild aufgenommen, nicht jedoch den Ton! Der muß mittels Soundeffekten von einer CD oder Real-Aufnahmen wieder hinzugefügt werden. Das fertige Ergebnis inklusive eines kleinen Fehlers kann man am obigen Beispielfilm sehen. Den kleinen Fehler bemerkt man an der Stelle, wo Darth Vader ausholt kurz bevor er Leia am Kopf trifft. Die gesamte Szene verrutscht ruckartig ein Stück nach rechts. Sowas passiert, wenn man nicht aufpasst und mit dem Fuß an das Stativ der Kamera stößt...

Noch ein kleiner Tip zum Schluß: Wir erinnern uns, daß unser Pal-Film 25 Bilder pro Sekunde braucht. Nun könnte man diese voll ausschöpfen und nach jedem Bild eine neue Bewegung der Figur hinzufügen. Dies würde zwar zu sehr flüssigen Bewegungen führen, ist aber immens aufwendig. Leichter kann man es sich machen, wenn man anstatt einem Bild nach jeder Bewegung gleich zwei Bilder aufnimmt (habe ich so gesehen bei einem Sendung mit der Maus-Special über das Entstehen einer Zeichentricksequenz mit der Maus). In der Praxis wird das bei den meisten Trickfilmen so gemacht. Die daraus resultierende halbe Framerate führt zwar zu ruckelnden Bewegungen, aber gerade das ist ein kleines Markenzeichen des Trickfilms.

 
Pic: Trickfilmset.jpg
Set eines Trickfilms
 
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