webdav Verbindung auf der Konsole mittels cadaver
 

Natürlich kann man für die Verbindung zur eigenen Cloud oder Online-Festplatte mittels des webdav-Protokolls auch einen der beiden Dateimanager konqueror oder dolphin von KDE bemühen, da der entsprechende KIO-Slave mittels Eingabe von webdavs:// bereits vorhanden ist und eine Verbindung ermöglicht. Leider scheint sich bei neueren KDE-Versionen (ab KDE 4.14) ein kleiner Fehler eingeschlichen zu haben, da nach dem Upload einer *.tar.gz Datei eine kleine Fehlermeldung "Fehlerhafte Daten empfangen" erscheint. Interessant ist, daß der Upload trotzdem von statten geht, aber eben mit besagter Fehlermeldung endet. Möchte man ein existierendes Archiv überschreiben, startet der Upload erst gar nicht und die Aktion bricht mit der gleichen Fehlermeldung ab. Kurios wird das Ganze, wenn man dem tar.gz-File die Endung .gz wegnimmt, es also einfach umbenennt und dann hochlädt. Der Upload läuft ohne Fehlermeldung absolut problemlos! Auch ist es möglich nach dem Upload die Datei wieder umzubenennen und das fehlende .gz wieder anzuhängen...

Wer auf ein zweimaliges Umbenennen seiner Dateien keine Lust hat oder einfach von Dingen die in früheren Versionen einwandfrei funktioniert haben und jetzt auf einmal nicht mehr funktionieren enttäuscht ist, kann auch auf das Konsolenprogramm cadaver zurück greifen, welches ähnlich wie ein FTP-Client einen webdav-Clienten für Konsolen-Liebhaber zur Verfügung stellt. Nach einer Installation mittels
# apt-get install cadaver
reicht eine simple Eingabe von
# cadaver
um das Programm zu starten. Man befindet sich in der Eingabeaufforderung von cadaver. Mittels help bekommt man eine Übersicht aller möglichen Kommandos. Schnell fällt auf, daß hier frappierende Ähnlichkeiten mit einem FTP-Konsolen-Client wie z.B. ncftp vorhanden sind. Ein paar Beispiele:
dav:!> ls     -- listet das webdav-Verzeichnis auf.
dav:!> lls     -- listet das lokale Verzeichnis auf.
dav:!> cd Verzeichnis     -- welchselt das entfernte webdav-Verzeichnis.
dav:!> lcd Verzeichnis     -- wechselt das lokale Verzeichnis.
dav:!> put Datei     -- überträgt eine Datei auf den webdav-Server.
dav:!> quit     -- trennt die Verbindung und beendet das Programm.

Eine Verbindung wird mittels
dav:!> open https://verbindung.zum.webdav.server
hergestellt. Nach Eingabe des Benutzernamens und Passworts ist man verbunden.

Wer zu faul ist ständig seine Verbindungs-Daten einzugeben und es einem nichts ausmacht, daß sein webdav-Paßwort im Klartext in einer Datei drin steht, kann die Verbindung auch soweit automatisieren, daß man gleich nach dem Starten des Programms automatisch verbunden wird. Auch wird es so möglich Shell-Skripte für einen automatischen Upload zu programmieren. Dazu benötigt man zwei Konfigurations-Dateien:
# nano ~/.netrc
# nano ~/.cadaverrc

.netrc
In der netrc hinterlegt man die Login-daten:
default
login Benutzername
password Passwort

.cadaverrc
In der cadaverrc hinterlegt man die Server-Verbindung:
https://pfad.zum.webdav.server

Nun ist es möglich durch die simple Eingabe von cadaver automatisch verbunden zu werden. Ein Shell-Skript für einen automatischen Upload kann dann so aussehen:
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#!/bin/bash

cadaver <<EOF
cd Verzeichnis
ls
put Upload-File.txt
EOF

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